Die Fackel der Freiheit by Weber David
Autor:Weber, David [Weber, David]
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Bastei
veröffentlicht: 2012-01-06T14:30:12+00:00
Kapitel 21
»Ich hasse diese Warterei«, grollte Admiral Osiris Trajan. Keiner der drei Gäste, die er zum Abendessen eingeladen hatte, gestattete sich dazu eine Entgegnung. Zum einen, weil er die Bemerkung nicht eigens an sie gerichtet hatte, doch vor allem deshalb, weil sie schon lange genug mit dem Admiral zusammenarbeiteten, um eine rhetorische Bemerkung als solche auch zu erkennen.
Doch anscheinend war sie dieses Mal gar nicht so rhetorisch gemeint gewesen, wie sie alle gedacht hatten, und er blickte über den Tisch hinweg geradewegs einen Offizier in der Uniform eines Captains an. Die Frau mit graugrünen Augen und kastanienbraunem Haar saà ihm unmittelbar gegenüber.
»Wie siehtâs mit Ihnen aus, Addie?«, fragte er. »Fühlen Sie sich auch ein wenig unwohl angesichts dieser ganzen Geschichte?«
»Uns stehtâs nicht zu nachzufragen, Sir«, erwiderte Captain Adelaide Granger, die Kommandantin des Dreadnoughts, der Trajan als Flaggschiff diente, und gestattete sich ein schiefes Grinsen. Mit ihrer schneeweiÃen Serviette wischte sie sich über die Lippen und blickte den Admiral mit gewölbter Augenbraue an. »Darf ich mich respektvoll erkundigen, was gerade den Zorn des Admirals auf sich gelenkt hat?«, fragte sie.
Trajan stieà einen Laut aus, der bemerkenswert an ein belustigtes Schnauben erinnerte, und wiegte den Kopf, den Blick immer noch auf seinen Flagg-Captain gerichtet, leicht hin und her.
»Mit Ihnen wird es irgendwann einmal kein gutes Ende nehmen, Addie«, warnte er sie. »Glauben Sie mir! Unersetzlich sind auch Sie nicht.«
»Nein, Sir«, stimmte sie gelassen zu. »Aber â und wieder möchte ich äuÃersten Respekt walten lassen â angesichts der ⦠gelegentlichen Launen des Admirals dürfte es einige Zeit dauern, eine Nachfolgerin zu finden und sie angemessen einzunorden. Vermutlich länger, als der Admiral in dieses Objekt an Zeit zu investieren bereit sein dürfte.«
Dieses Mal, so stellten die beiden anderen Offiziere am Tisch erleichtert fest, bestand kein Zweifel an Trajans Belustigung. Alle drei seiner Untergebenen bewunderten und respektierten Trajan â er wäre nicht zum Oberbefehlshaber von Kampfverband Vier ausgewählt worden, wenn er nicht allgemein als einer der zwei oder drei besten Flaggoffiziere der Systemverteidigungskräfte von Mannerheim angesehen würde. Normalerweise war er auch ein ausgezeichneter, tadelloser Vorgesetzter. Doch es lieà sich nicht bestreiten, dass er tatsächlich zu einer gewissen Launenhaftigkeit neigte, und Frustration machte ihn hin und wieder mehr als nur ein wenig ⦠reizbar. Glücklicherweise war Captain Granger schon seit einiger Zeit praktisch sein Schützling, und sie hatte immenses Feingefühl dafür entwickelt, jegliche ernstzunehmende Verärgerung ihres Vorgesetzten weitestgehend zu entschärfen. Das alleine hätte schon ausgereicht, um die Tatsache, dass sie Teil von Trajans Stab war, mehr als gutzuheiÃen. Dazu kam jedoch, dass auch sie ohne jeden Zweifel ein erstklassiger Offizier war.
»Damit haben Sie wahrscheinlich Recht«, stimmte Trajan seinem Flaggkommandanten zu und lieà seine zusammengeknüllte Serviette neben den leeren Teller auf den Tisch fallen. »Zumindest was die Frage betrifft, wie lange so etwas dauern würde, meine ich natürlich«, setzte er hinzu. »Aber der Ausdruck âºLaunenâ¹ ist selbstverständlich auf meine Person gänzlich unanwendbar.«
»Selbstverständlich, Sir«, gab Granger gesetzt zurück. »Ich muss mich irgendwie versprochen haben.«
»Ich habe gehört, das geschehe gewöhnlichen Sterblichen hin und wieder«, merkte Trajan an, und nun war es an Granger, stillvergnügt in sich hineinzulachen.
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